2021 bringt Beitragserhöhungen bei PKV

In diesem Beitrag geht es darum, was eine Beitragserhöhung genau bedeutet. Was eine Krankenversicherung überhaupt darf und wann Beitragserhöhungen sogar nicht erlaubt sind.

Wenn man solche Botschaften liest, drängt sich bei den meisten zunächst die Frage auf: Sollte ich mich überhaupt noch privat krankenversichern?

Mit Sicherheit finden Sie eine Antwort darauf in diesem Beitrag.

Hierzu das Beispiel der Debeka, die für das Jahr 2021 enorme Beitragserhöhungen angekündigt hat. Dabei geht es um durchschnittlich 17,6 %, um die die Beiträge steigen werden.

 

Wie kommen solche Beitragserhöhungen überhaupt zustande?

An so manchem Stammtisch kann man sicherlich die haarsträubendsten Vermutungen hören. So etwas wie: Da braucht jemand im Vorstand wohl wieder einen neuen Geschäftswagen. Darum heben sie die Beiträge wieder an.

So ist es natürlich nicht. Deutschland ist bekannt für seine Regulierungen und Bürokratie. Zumindest, wenn es um Beitragserhöhungen geht, ist das ein Glück. Denn der Versicherer muss konkrete Belege und Gründe für eine Beitragserhöhung vorlegen.

Das passiert in Form einer Kalkulation, in der die verschiedensten Faktoren berücksichtigt werden. Beispielsweise wie alt die Kunden durchschnittlich werden, welche Kosten den Versicherer erwarten, wie der Zinskurs steht etc.

Es wird also eine Grundkalkulation erstellt, die die durchschnittlichen Kosten im Leben eines Versicherten darstellt. Aus diesem Betrag wird dann der monatliche Beitrag für die Krankenversicherung berechnet.

Regelmäßig ändern sich verschiedene Werte der Kalkulation. Medizinische Inflation ist ein wichtiger Begriff in diesem Zusammenhang. Aber beispielsweise auch die Lebenserwartung der Menschen wird immer höher, was in die Kalkulation mit einbezogen werden muss. Das Thema Zinsen ist ebenfalls ein sehr instabiler Faktor.

Ein Versicherungsanbieter kann nicht willkürlich neue Kalkulationen anstellen. Es gibt zwei Grenzwerte: Bei 5 % und 10 %.

Steigen die Kosten auf Basis der Kalkulation um 5 %, darf die Versicherung eine Beitragserhöhung durchführen.

Steigen die Kosten über 10 %, muss sogar eine Beitragsanpassung durchgeführt werden.

Wichtig! Die Verzinsung der Rücklagen der Versicherung ist nicht Teil der auslösenden Grenzwerte. Sondern wirklich nur die Kostensteigerungen. Die Verzinsung der Rücklagen ist im vergangenen Jahr um fast ein Prozent zurückgegangen. Das bedeutet, die Versicherungen müssen mit Verlusten zurechtkommen, die nicht Teil der Kalkulationen für Beitragserhöhungen sind.

Im Schluss aus diesen Regelungen ergibt sich, dass es eine Art Aufstauung geben kann. Denn eine Krankenversicherung kann immer erst im Nachhinein Berechnungen anstellen und herausfinden, ob gehandelt werden muss.

Dem ist geschuldet, dass es in den vergangenen Jahren bei den verschiedensten Krankenversicherungen plötzlich enorme Beitragserhöhungen gegeben hat.

Warum dann nicht immer gleich Anpassungen gemacht werden, ist der Form der Regelungen geschuldet. Leider gibt es hier noch keine politischen Anstrengungen, das zu ändern und somit die Beitragserhöhungen regelmäßiger, aber nicht so drastisch zu vollziehen.

 

Wie sieht das Thema bei der gesetzlichen Krankenversicherung aus?

Um hier wirklich vergleichen zu können, wird der Höchstbeitrag als Grundwert genommen.

Auch bei der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es zwei wichtige Faktoren, die hier berücksichtigt werden.

Einmal der Grundbeitrag plus der Zusatzbeitrag, der für die Krankenversicherung erhoben wird. Der Grundbeitrag sind aktuell 14,6 % plus der Zusatzbeitrag von 1,1 % von dem Bemessung fähigen Gehalt.

Ab dem Jahr 2021 steigt der Zusatzbeitrag auf 1,3 %.

Auch die Beitragsbemessungsgrenze des Gehaltes steigt jährlich.

 

Warum sich eine private Krankenversicherung dennoch lohnt?

Auch wenn die Erhöhungen in der gesetzlichen Krankenversicherung auf den ersten Blick viel geringer aussehen, lohnt es sich privat krankenversichert zu bleiben.

Ein konkretes Beispiel: Ein arbeitstätiger Mann mit Kindern kann in der privaten Krankenversicherung 450 Euro Monatsbeitrag zahlen. In der gesetzlichen Krankenversicherung müsste dieselbe Person mit dem vergleichbaren Höchstbeitrag 916 Euro zahlen.

Aber nicht nur die Ersparnisse sollten im Vordergrund stehen, sondern ebenso das Ziel, die beste Versorgung zu bekommen.

 

Mehr Informationen gibt es hier:

Massive Beitragserhöhungen bei der Debeka für 2021 | Private Krankenversicherung