Wann ist es sinnvoll, die Gesellschaft zu wechseln?
Beitragssteigerungen der Versicherungsunternehmen
Versicherte in der privaten Krankenversicherung kennen die Situation recht gut: In regelmäßigen Abständen gehen die jährlichen Beitragssteigerungen der Versicherungen ein, die darauf hinweisen, dass sich die Krankheits- und Behandlungskosten massiv erhöht haben und zu einer Anhebung der Beiträge führen.
Beobachtet man diesen Trend über einige Jahre hinweg, liegt irgendwann die Frage nah, ob die Versicherungsbeiträge im Alter noch zu zahlen sind. Schnell erhält man dann den Ratschlag, den bestehenden Vertrag zu kündigen und zu einer günstigeren Gesellschaft mit besseren Leistungen zu wechseln. Doch ganz so einfach ist es nicht.
Kostenbeteiligung der Versicherten
Die Problematik steigender Behandlungskosten betrifft alle Krankenversicherungen. Auf der einen Seite steht eine Bevölkerung, die immer älter wird, auf der anderen Seite stehen immer effizientere Behandlungsmethoden. Dies sorgt dafür, dass den Gesellschaften immer höhere Kosten entstehen. Um den steigenden Aufwendungen gerecht zu werden, muss der Versicherte in einem gewissen Umfang an diesen Kosten beteiligt werden. In der Folge macht der Versicherer Beitragssteigerungen geltend.
Mit diesen Anhebungen sieht sich der Versicherte bei allen Gesellschaften konfrontiert. Zwar gibt es Versicherer, die sich seit Jahren durch sehr stabile Beiträge auszeichnen, doch auch sie haben Beitragserhöhungen zu verzeichnen.
Vorsicht beim Wechsel in der Lebensmitte
Für Versicherte, die bereits seit vielen Jahren bei ihrer Gesellschaft unter Vertrag sind, ist ein Wechsel wenig sinnvoll. In diesem Fall wurden bereits nennenswerte Altersrückstellungen gebildet, die die Beiträge im Alter konstant halten. Diese werden nicht im vollen Umfang auf den neuen Versicherer übertragen und gehen dem Versicherten zum großen Teil verloren.
Da aber auch die neue Krankenversicherung Rückstellungen bilden muss, hat der Versicherte auch dort mit Beiträgen zu rechnen, die leicht über der Prämie liegen können, die er bisher zu entrichten hatte. Dies gilt umso mehr, wenn man einen Tarif wählt, der gleichwertige Leistungen bietet.
Die jüngeren Versicherten wechseln ohne Risiko
Ein Wechsel der Gesellschaft ist deshalb nur sinnvoll, wenn man noch relativ jung ist und wenn der Vertrag bei dem bisherigen Versicherer erst kurze Zeit läuft. In diesem Fall ist der Verlust der gebildeten Rückstellungen zu verschmerzen und kann mit moderaten Einstiegsbeiträgen ausgeglichen werden.